P. Dr. Robert Mehlhart OP
Pater Robert Mehlhart OP wurde im oberbayerischen Chiemgau geboren und wirkte bereits in jungen Jahren bei internationalen Konzertreisen, CD-Aufnahmen und Filmprojekten mit. Im Jahre 2000 war er Träger des Stipendiums der Internationalen Richard Wagner Stiftung. Nach dem Abitur trat P. Robert 2003 in den Dominikanerorden ein. Er absolviert sein Noviziat in Worms, wo ihn Domorganist Dan Zerfaß unterrichtete. Nach Absolvierung des Noviziates inskribierte er Theologie an der Katholischen Theologischen Fakultät der Universität Wien. Das Studium schloss P. Robert mit einer Arbeit über Joseph Pieper am Institut für Christliche Spiritualität mit dem Mag. theol. ab. Zusätzlich studierte er an der selben Universität Musikwissenschaft (Abschluss mit dem Mag. phil. (mit Auszeichnung) mit einer Arbeit über frühe Mehrstimmigkeit) und Kirchenmusik an Konservatorium für Kirchenmusik. Letzteres schloss er mit dem Diplom der Prüfungsordnung B sowie mit Auszeichnung ab.
An der Universität Oxford studierte er im Studienjahr 2006/2007 Chordirigieren mit Fokus auf das Repertoire der Renaissance bei Edward Higginbottom, New College sowie Ästhetik bei Roger Scruton, Blackfriars College. 2004 gründete P. Robert den „Wiener Studierendenchor”, den er mit regelmäßiger Probenarbeit und Aufführungen betreute. Ab 2005 war er mit Hans Haselböck verantwortlich für die Kirchenmusik an der Dominikanerkirche Wien. Er dirigierte Orchestermessen des klassischen Wiener Repertoires an höheren Festen und erhielt bei Hans Haselböck privat Unterricht in Improvisation. Seit 2008 ist P. Robert Mitglied des Arnold Schönberg Chores und wirkte bei zahlreichen internationalen Festivals mit namhaften Dirigenten (besonders Nikolaus Harnoncourt) und Orchestern (Concentus Musicus, RSO Wien, Mozarteum Orchester Salzburg, etc.) mit.
P. Robert war Dramaturg und Abendspielleiter der jährlich stattfindenden Reihe „Wiener Kreuzgangkonzerte“, die über sechs Jahre hinweg mit großem Erfolg stattfinden konnte. Seit 2009 war er außerdem festes Mitglied des Gremiums für Radiogottesdienste im ORF.
2009 wurde P. Robert Diakon am Dom St. Stephan und setzte sein Kirchenmusikstudium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (Dirigieren: Erwin Ortner, Orgel: Peter Planyavsky) fort, das er im Herbst 2013 mit Auszeichnung abschloss. P. Robert war Solist bei der deutschen Uraufführung der Kirchenoper „Death and Resurrection” beim Carinthischen Sommer in Ossiach und dirigierte ein Hochamt mit Radio Live-Übertragung im Dom St. Stephan in Vertretung von DKM Markus Landerer. 2010 weihte ihn Kardinal Christoph Schönborn in Wien zum Priester.
Im Sommer 2011 wurde P. Robert mit der Arbeit „Vom Verstehen alter Klänge. Interpretation des klassischen karolingischen Repertoires im Kontinuum seiner Wirkungsgeschichte“ an der Philosophische Fakultät der Universität Wien zum Dr. phil. promoviert. Die Arbeit wurde von Dom Kees Pouderojen OSB (Solesmes) und Dr. Margaretha Saary (Wien) betreut.
An die Münchner Theatinerkirche kam Pater Robert im Sommer 2012. Dort trägt er die musikalische Gesamtveranwortung für die bedeutende Innenstadtkirche der Landeshauptstadt.
Sie ist die Heimat der Vokalkapelle der Theatinerkirche, die als Nachfolgeinstitution der Königlichen Hofkapelle aus professionellen Sängern besteht. Sie bringt unter P. Roberts Leitung im Rahmen des sonntäglichen Hochamts jährlich mehr als 50 Messzyklen zur Aufführung. Ein Schwerpunkt liegt dabei traditionsgemäß bei den „alten Meistern“, besonders bei Giovanni Pierluigi da Palestrina und Orlando di Lasso, dem berühmten Leiter der Münchner Hofkapelle im 16. Jahrhundert. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Münchner Meister der a-cappella Renaissance des 19. Jahrhunderts, Caspar Ett, Johann Kaspar Aiblinger und Josef Gabriel Rheinberger.
Zu besonderen Anlässen erklingen Orchestermessen der „Wiener Klassik“, besonders von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Hier musiziert die Vokalkapelle der Theatinerkirche mit dem Orchester von St. Kajetan, das P. Robert seit 2013 betreut.
Ebenfalls 2013 gründete P. Robert die „Neue Vokalkapelle der Theatinerkirche“ als Ensemble für Studenten und junge Erwachsene. Die Chöre gestalten mit dem Orchester von St. Kajetan regelmäßige Benefizkonzerte für Chor, Solisten und Orchester (u.A. für Caritas ALVENI, die Stiftung Deutscher Denkmalschutz, die Freunde der Theatinerkirche e.V. u.a.).
P. Robert betreut das von ihm gegründete Orgelfest der Theatinerkirche, das jährlich in den Monaten August und September stattfindet.
Aufführungen in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Bayerisches Staatsbibliothek und dem Königlichen Haus Bayern prägen das Wirken der Ensembles auch außerhalb des Kirchenraumes. Weiterhin dokumentiert die CD „Papae Marcelli“ ihr musikalisches Wirken.
P. Robert leitete die Uraufführung der Missa Magister Bone des britischen Komponisten Alexander Campkin sowie mehrere deutsche Erstaufführungen (Vladimir Martynov, James Mc Millan u.a.). Mit seiner „Vigil für Gemeinde, Ensemble und Orgel" (2013), diversen a-cappella Arrangements und der zum 800 jährigen Jubiläum des Dominikanerordens entstandenen „Missa O Lumen Ecclesiae“ (2016) tritt P. Robert auch als Komponist in Erscheinung.
Öffentliche Workshops im Bereich Gregorianik ergänzen sein künstlerisches Wirken.